Feigenbäume zu Halloween
Ich halte nichts von Halloween, aber dieses Jahr habe ich es nicht wie sonst ignoriert, sondern den Kindern, statt ungesunde Süßigkeiten, selbst gezogene, winterharte Feigenbäumchen nach draußen gestellt mit einem Zettel an der Tür, dass es hier Paradiesbäume mit leckeren Früchten zum Mitnehmen gibt (Paradies und Licht statt Dunkelheit und Dämonen).
Jeder Baum hatte eine Beschreibung dabei, wie man das Bäumchen pflanzt und dass seine Früchte heilsam sind für das Gehirn und den Darm, mit einem Buchtipp für Medical Food.
Im Frühling hatte ich angefangen mit dem Anziehen der Ableger von meinem Feigenbaum, die Zweige dafür hatte ich schon letztes Jahr geschnitten und vorbereitet. Den Sommer über habe ich die kleinen Pflänzchen gepflegt und in gebrauchte Thymiantöpfchen getopft. Dieses Jahr hatten die meisten Feigen bei mir schon Ende Oktober ihr Herbstlaub abgeworfen und sahen zum Verschenken leider nicht mehr ganz so hübsch aus. Letztes Jahr waren sie um diese Zeit noch grün, aber auch kahle Feigenbäumchen werden nächstes Jahr wieder schön austreiben.
Ich habe vom Fenster aus mitbekommen, wie die Bäumchen bei den Kindern ankamen. Von: "Da stehen Pflanzen rum ...?", Vater: "Ja, da hängt ein Zettel dabei, lest doch mal was da steht, das kriegt ihr schon hin."...
Zu: "Wir wollen keine Blumen." und "Nein danke." über "Geil!" oder "Dürfen wir einen Baum mitnehmen?!?" und "Hier gibt es Paradiesbäume mit leckeren Früchten!" bis zu: "Jetzt habe ich meinen eigenen kleinen Baum ..."
Es war ganz herzig und ich hoffe, ich konnte etwas Lichtvolles von Gottes wundervollen Geschenken in dieses eher dunkle Treiben bringen oder zumindest bewirken, dass irgendwann eins der Kinder heilsame Früchte von seinem Bäumchen essen kann.
33 Feigenbäumchen wurden von den Kindern mitgenommen und vielleicht heute schon die ersten davon gepflanzt.