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Pflegeleichter Garten ohne Rasen für chronisch Kranke


 

GÄRTNERN FÜR CHRONISCH KRANKE

 

Meine Tipps für einen schönen Garten trotz Schwäche und Krankheit

 

GANZ OHNE RASEN

 

Robuste Stauden und Gehölze in verschiedenen Höhen sehen schön aus und gedeihen fast von selbst.

 

Wenn man chronisch krank und geschwächt ist, kann Gartenarbeit zur Belastung werden. Doch das muss nicht so sein, ein Garten hat auch das Potential uns mit seiner Heilkraft bei der Regeneration zu unterstützen. Und es gibt ihn wirklich, den schönen Traumgarten, der kaum Arbeit macht. Anstatt empfindliche Rosen, englischen Rasen und Schnitthecken zu pflegen, kann man einen Garten mit Pflanzen besetzen, die nicht pflegebedürftig sind. Ich gebe den super-pflegeleichten Pflanzen scherzhaft die "Pflegestufen" 0 und 1. Pflegestufe 0 bedeutet, dass man die Pflanzen annähernd sich selbst überlassen kann, wenn sie erst einmal eingewachsen sind, Pflegestufe 1 bedeutet minimale Pflege, wie ein Rückschnitt einmal jährlich und gelegentliches Gießen bei größerer Trockenheit. Mit diesen Pflanzen kannst Du Deine Kraft in andere Dinge investieren, als ins Rasen mähen, Hecken schneiden oder Unkraut jäten und Dein Garten wird trotzdem wunderschön erblühen. Einige der pflegeleichtesten Pflanzen sind sogar Heilpflanzen, die Du nutzen kannst.

Im Folgenden fasse ich meine Erfahrungen aus 6 Jahren Gärtnern als Kranke mit ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/Chronic Fatigue Syndrom) in meinem pflegeleichten Garten zusammen.

 

Auch Gesunde, die ihren Garten lieber genießen als beackern wollen, können die hier vorgestellten Tipps natürlich anwenden.

 

In diesem Artikel findest Du unter anderem:

  • Den schönen Garten ohne Rasen und wie er aussehen kann
  • Günstigen und pflegeleichten Belag für Wege im Garten
  • Meine pflegeleichtesten und schönsten Bodendecker für den pflegeleichten Ziergarten ("Pflegestufe 0")
  • Weitere hübsche und robuste Zierpflanzen die wenig Arbeit machen ("Pflegestufen 0 und 1")
  • Ideale Sträucher für Sichtschutzhecken die nicht geschnitten werden müssen ("Pflegestufe 0")
  • Pflegeleichte Hausbäume für kleine Gärten ("Pflegestufe 0")
  • Gründüngungspflanzen die helfen Zeit zu überbrücken, um Beete später zu bepflanzen ("Pflegestufen 0 bis 1")
  • Heilsame Highlights und Ideen für Kinder im rasenfreien Garten
  • Meinen Umgang mit Pflanzenkrankheiten und "Schädlingen"
  • Tipps einer weiteren, leidenschaftlichen Gärtnerin mit chronischer ME/CFS Erkrankung

Die Fotos in diesem Artikel stammen aus meinem eigenen, ca. 600m² großen, sehr pflegeleichten Garten. 

 

 

Den Garten verwildern lassen?

 

Die pflegeleichteste Möglichkeit für chronisch Kranke ist, den Garten verwildern und die Natur gärtnern zu lassen. Mutter Natur wird säen und die Pflanzen von allein gedeihen lassen. Diese Variante ist für den Umweltschutz und den Erhalt der Artenvielfalt eine guter Beitrag. Du hilfst Mutter Erde, indem Du Deinen Garten der Natur überlässt. So handhabe ich es zum Teil mit meinem Vorgarten und mit einzelnen Beeten im Ziergarten. Mein Vorgarten ist ursprünglich fast fertig mit Stauden und kleinen Sträuchern bepflanzt, aber ich pflege diese seit einigen Jahren kaum mehr. Ich lasse die meisten Wildkräuter wachsen (auf den Wegen zupft mein Mann gelegentlich die Wildkräuter aus), gieße die Pflanzen fast nie und räume kein Laub weg.

Obwohl der Vorgarten recht klein ist, fühlen sich nun viele Tiere dort wohl, die in den leergeräumten Nachbargärten keinen Unterschlupf finden. Es gibt Molche und Weinbergschnecken, regelmäßig hat sich ein Feldhase unter den Sträuchern ausgeruht und ich konnte ihn vom Küchenfenster aus beobachten.

Sei ein Vorbild und zeige mit Deinem Garten, wie wichtig es ist, Insekten und anderen Tieren ein Zuhause zu bieten und Pflanzen wachsen zu lassen, damit wir Luft zum Atmen haben. Versuche Dich nicht vom Ordnungswahn anstecken zu lassen (ich stecke da selbst noch zu oft drin, aber ich übe mich in Besserung zum Wohle meiner Gesundheit). Du kannst auch nur einzelne Bereiche Deines Gartens verwildern lassen und somit ein Refugium für Nützlinge schaffen, von dem der restliche Garten profitieren wird.

Lasse Deinen Rasen zur Wiese wachsen und mähe seltener, die bedrohte Insektenwelt und somit auch die Vögel und viele andere Tiere, die von Insekten leben, werden Dir dankbar sein.

Die Wildkräuter, die in einem verwilderten Garten wachsen, sind zum großen Teil essbar und sogar sehr heilsam bei chronischer Krankheit. Brennnessel, Löwenzahn, Schafgarbe, Klettenlabkraut, Kleine Braunelle (auf Englisch Self Heal), Giersch und viele andere Wildpflanzen haben starke Heilkräfte, die Du für Deine Gesundheit nutzen kannst.

 

Habe kein schlechtes Gewissen Deinen Garten zu "vernachlässigen", Du betreibst damit aktiven Umweltschutz und machst allen anderen Lebewesen ein Geschenk. Außerdem ist dies die pflegeleichteste Variante, die es gibt.

 


 

Pflegeleichter Ziergarten ohne Rasen - Ruhen statt Rasen mähen

 

Eine weitere Option des Gärtnerns mit chronischer Krankheit ist, einen Garten zu schaffen der ein absolutes Minimum an Pflege benötigt und dennoch schön aussieht:

 

Üppige Blütenpracht, die fast keine Arbeit macht und sogar ein paar scharrenden Zwerghühnerfüßen und Schnecken stand hält. Blüten berühren unsere Seele und sind ein Muss im heilsamen Garten.

 

Viele Menschen glauben Stein- oder Schottergärten wären pflegeleicht, doch abgesehen davon, dass ihr Anblick nicht sehr heilsam ist, sie niemandem Lebensraum oder Nahrung bieten, die Luft nicht von Schadstoffen reinigen und keinen Sauerstoff produzieren, sowie die Temperatur und Luftfeuchtigkeit nicht regulieren, was ein Garten voller Pflanzen alles unermüdlich für unsere Gesundheit tut, sind Schotterflächen nach meiner Erfahrung auch überhaupt nicht pflegeleicht.

 

"Schottergärten sind nicht pflegeleicht."

 

Schottergärten sind nicht pflegeleicht.

In meinem Vorgarten gibt es 2 kurze Wege, die mit grobem Kies bedeckt sind, diese Flächen gehören zu den pflegeintensivsten Bereichen meines Gartens! Unter dem Kies befindet sich ein Unkrautvlies, das scheint das "Unkraut" aber überhaupt nicht zu interessieren. Samen von Pflanzen keimen ohne Probleme in dem Kies und wachsen einfach durch das Unkrautvlies hindurch. Es gibt viele Pflanzen, die sich auf steinigen, kargen Boden spezialisiert haben und sich hier gerne ansiedeln. Wenn im Herbst Laub auf die Kiesflächen fällt, ist es nicht so leicht dies wieder zu entfernen, kleine Blattstückchen bleiben zurück, zersetzen sich zwischen den Steinen und bilden Humus. Nach und nach wird auch vom Wind organisches Material eingetragen, es siedeln sich Algen und Moose auf den Steinen an und der Kies wird zu einem Ort, an dem immer mehr Wildkräuter gerne keimen und wachsen. Man hätte sich den Kies eigentlich sparen können, denn die Fläche wird langfristig sowieso wieder grün.

Mutter Natur versucht die Schäden, die wir anrichten, wieder zu reparieren und möchte, dass der Boden bewachsen ist, weil es für uns alle lebenswichtig ist, dass der Boden mit Pflanzen bewachsen ist.

Deutschland wäre ohne den Einfluss von Menschen fast komplett von Wald bedeckt. Darum ist es am pflegeleichtesten, sich am Vorbild des Waldes zu orientieren und nicht gegen die Natur anzuarbeiten, indem man versucht Bewuchs zu verhindern.

Eine sehr pflegeleichte Art der Bodenbepflanzung besteht aus bestimmten Arten von robusten Stauden, die bodendeckend wachsen und nie zurückgeschnitten oder anders gepflegt werden müssen, um hübsch auszusehen. Sie wachsen und blühen jedes Jahr erneut, ohne dass man neu pflanzen muss. Wenn sie gut eingewachsen sind, müssen sie, außer bei sehr großer Trockenheit, nicht mehr gegossen werden.

Meine Auswahl an besonders pflegeleichten Stauden hat weitere Vorzüge: Schnecken fressen nicht an ihnen und sie sind krankheitsresistent. Im Winter verwelken die oberirdischen Teile solcher Stauden, ohne ein trockenes Gestrüpp zu hinterlassen. Herbstlaub kann auf solchen Staudenbeeten liegen bleiben, es mulcht den Boden und bietet Kleinlebewesen Nahrung und Unterschlupf. Die Stauden leiden nicht unter dem Laub wie Rasen, ihnen tut die schützende Laubdecke sogar gut. Sie treiben im Frühling neu aus und überdecken mit ihren Blättern das alte Herbstlaub wieder. Alles sieht jedes Jahr von ganz allein wieder hübsch aus.

 

Wenn die Pflanzen bodendeckend eingewachsen sind, keimen so gut wie keine Wildkräuter mehr und man muss nicht mehr jäten. Das Gleiche trifft auch auf einige niedrige, bodendeckende Gehölze zu.

 

Unten zähle ich meine Favoriten der pflegeleichtesten und hübschesten, bodendeckenden Stauden und Gehölze aus meinem Garten auf, die trotz meiner freilaufenden und ewig scharrenden Zwerghühner prächtig gedeihen. Sie wurden mir von einer professionellen Gartenarchitektin empfohlen und haben sich bewährt.

 

Ein pflegeleichter Ziergarten ohne Rasen kann also aus einer Vielzahl von Staudenbeeten bestehen, die dicht bewachsen sind. Ein Netz aus (geschwungenen) Wegen und mehreren Sitzplätzen durchzieht den Garten und macht seine verschiedenen Bereiche zugänglich. Sträucher und Bäume in verschiedenen Höhen bieten Sichtschutz und Herbstlaub als Dünger und als Belag für gemulchte Wege. Mit dieser Bepflanzung kommt man der Natur, die unsere Gärten bewalden möchte, entgegen.

 

Heute kann ich mich dank meines so angelegten Ziergartens meist auf meiner Gartenliege ausruhen, während die Nachbarn Rasen mähen, Vertikutieren, Hecken schneiden oder Unkraut zupfen.

 

Mit der Natur gärtnern spart Kraft

 

Da die Natur fast überall in Deutschland freie Flächen wieder mit Wald bedecken möchte, um den Zustand wiederherzustellen, bevor der Mensch Wälder gerodet hat, ist es sinnvoll sich am Wald zu orientieren. Im Wald gibt es Bäume und Sträucher in unterschiedlichen Höhen und eine Krautschicht am Boden. Wenn Du Deinen Garten so anlegst, dass er einem lichten Wald nachempfunden ist, stellt sich mit der Zeit ein Gleichgewicht ein, das wenig Arbeit erfordert, um es zu erhalten. Plane also je nach Größe Deines Gartens an einigen Stellen Bäume oder höhere Sträucher als oberste Etage ein, pflanze zusätzlich niedrigere Sträucher in unterschiedlichen Höhen und setze ganz am Boden eine Schicht aus Bodendeckern. So gibst Du der Natur, was sie selbst anstrebt und sie wird nicht ständig Armeen von "Schädlingen" oder "Unkraut" aussenden, um die Unnatürlichkeit des Gartens wieder aufzubrechen.

 

Der richtige Standort bestimmt wie pflegeleicht eine Pflanze sein kann

 

Auch eine von Natur aus robuste Pflanze kann nur dann kräftig gedeihen, wenn sie das bekommt, was sie zum Leben braucht, wenn sie an dem Standort wachsen kann, auf den sie spezialisiert ist. Eine kräftige, besonders pflegeleichte Sumpfpflanze in einen trockenen Sandboden gesetzt, wird krank werden und letztlich eingehen, weil sie mit den Gegebenheiten gar nicht zurechtkommen kann.

Damit Pflanzen wenig Pflege und Aufmerksamkeit benötigen, ist es entscheidend, dass Pflanzen, die z. B. viel Sonne benötigen, nicht in den Schatten gepflanzt werden und umgekehrt. Manche Pflanzen benötigen saure Erde wie Blaubeeren oder Azaleen, manche mögen sumpfigen Boden, andere brauchen steinigen, trockenen Untergrund oder Kalk. Achte beim Kauf von Pflanzen immer darauf, welchen Standort sie bevorzugen und pflanze sie nur, wenn Du ihnen diesen Standort auch wirklich bieten kannst, weil er so in Deinem Garten vorkommt, ansonsten werden die Pflanzen früher oder später unter Blattläusen, Mehltau oder anderen Krankheiten leiden und Dir wenig Freude bereiten können. Pflanzen sind Lebewesen, behandle sie artgerecht.

 

Pflanzen in Gruppen statt einzeln setzen

 

Pflanze größere Gruppen von gleichen Stauden nebeneinander, damit sich bodendeckende Matten bilden können, in denen keine unerwünschten Wildkräuter mehr keimen. Ich habe an einigen Stellen über 30 Cambridge-Storchschnäbel derselben Sorte nebeneinander gepflanzt. Sobald die Pflanzen zusammengewachsen waren, hatte ich mit der Fläche keine Arbeit mehr. Achte beim Kauf einer Staude auf die Menge der Pflanzen, die pro Quadratmeter gesetzt werden müssen, damit die Fläche vollständig zuwachsen kann (um Kosten zu sparen kannst Du Stauden durch Teilung und Ableger selbst vermehren und unbewachsene Flächen mit Gründüngung einsäen bis Dein Stauden-Nachwuchs groß genug ist, mehr dazu weiter unten).

Ein positiver Nebeneffekt, der Pflanzung in Gruppen gleicher Sorten nebeneinander, ist die optische Wirkung. Blüten, die in großer Zahl nebeneinander blühen, wirken automatisch üppig, harmonisch und schön, die Masse wirkt. Auf den Fotos in diesem Artikel sind Stauden in großzügiger Gruppenpflanzung zu sehen. Auch bei Gehölzen wie kleinen Blühsträuchern oder Sichtschutz-Sträuchern kannst Du mehrere Exemplare der gleichen Art nebeneinander setzen, um ein großzügiges, üppiges Bild zu erhalten, wenn die Sträucher blühen oder im Herbstlaub erstrahlen.

 

Professionelle Beratung

 

Wenn das Budget es zulässt, kann ein Gartenarchitekt oder Permakultur-Designer einen Gartenplan erstellen, der genau auf die örtlichen Gegebenheiten und den Geschmack des Gartenbesitzers zugeschnitten ist. Ein Gartenplan kostet einmalig Geld, er kann langfristig aber viel Frust und Arbeit ersparen, da gängige Fehler von vornherein vermieden werden können. Gartenarchitekten und Permakultur-Experten haben schon viele großartige Gärten gesehen und können aus ihrer Erfahrung kreativste Lösungen schöpfen, auf die man selbst nie gekommen wäre. Für meinen Mann und mich war es eine der besten Entscheidungen, beim Hausbau einen Gartenplan von der wundervollen Gartenarchitektin Christine Schaller erstellen zu lassen. Die Umsetzung haben wir dann nach und nach zum großen Teil selbst übernommen, um Kosten zu sparen.

Wenn professionelle Beratung finanziell nicht möglich ist, kannst Du Dich an die Tipps in diesem Artikel halten, vieles davon habe ich von unserer Gartenarchitektin und durch Ihren Gartenplan gelernt.

 


 

Pflegeleichte Wege

 

Ein Garten ohne betretbaren Rasen braucht Wege, auf denen man wandeln kann. Auch durch Staudenbeete kann man gelegentlich hindurch laufen und manche Bodendecker verzeihen es, wenn sie mal mit Füßen getreten werden, doch sollte dies seltener passieren, als auf normalem Rasen. Ein Netz von (geschwungenen) Wegen macht den Garten stattdessen zugänglich und reicht nach meiner Erfahrung völlig aus, um alle Ecken seines Gartens genießen zu können.

 

Die Wege in meinem Garten liegen ca. 4 Meter auseinander, diese Wegdichte ist für meinen ca. 600 m² großen Garten perfekt, um sich an allen Ecken des Gartens zu erfreuen (das gesamte Grundstück mit Vorgarten, Haus und Carport ist 800 m² groß).

 

Wege sollten nicht zu schmal sein, denn von den Seiten werden die Pflanzen die Wegränder überwachsen. Um bequem durch den Garten gehen zu können, hat ein Teil meiner Wege eine Breite von 1,25 m. Der Hauptweg zwischen 2 Terrassen ist sogar 1,80 m breit, so können 2 Personen nebeneinander gehen und sich unterhalten, während sie durch den Garten schlendern.

 

Ich habe Rasen in meinem Garten nie vermisst. Beim Wegbelag gibt es allerdings deutliche Unterschiede darin, wie viel Arbeit er macht.

 

Mein pflegeleichtester Gartenweg (1. Bild) ähnelt einem Waldweg (2.Bild).

 

In meinem Garten gibt es verschiedene Wege mit unterschiedlichen Oberflächen, mein pflegeleichtester Weg ist ein schmaler Pfad am Hühnerstall, der mit Mulch aus Herbstlaub bedeckt ist, wie ein Waldweg. Kies und Schotter machen dagegen viel mehr Arbeit, wenn man nicht möchte, dass dort Wildwuchs herrscht. Man muss immer wieder jäten, weil es viele Pflanzen gibt, die sich auf Geröll und Schotterflächen als Lebensraum spezialisiert haben, ein Unkrautvlies bringt leider überhaupt nichts und Plastik im Garten ist sowieso nicht umweltfreundlich. Auch wassergebundene Wegedecken können nach meiner Erfahrung dem Bewuchs nicht dauerhaft stand halten. Meine gepflasterten Wege machen weniger Arbeit als die Kieswege, aber sie müssen gelegentlich gefegt und von Laub und Sand befreit werden. Die Fugen werden ebenfalls von Wildkräutern bewachsen und Ameisen häufen im Sommer täglich Sand auf. Für Pflasterfugen gibt es zwar spezielle Versiegelungen, die verhindern sollen, dass Ameisen oder Wildkräuter die Fugen besiedeln, solche Versiegelungen bestehen jedoch aus höchst gesundheitsschädlichem Epoxidharz und sind daher weder für die Umwelt, noch für die Gesundheit empfehlenswert.

Im Laufe der Jahre sacken einige Pflastersteine etwas ab oder werden von Baumwurzeln hochgedrückt. Zugepflasterte Flächen sind nicht gut für Mutter Erde und teuer in der Anschaffung. Für Rollstühle und Rollatoren sind gepflasterte Wege aber eine gute Lösung.

Bei gepflasterten Flächen finde ich es sehr pflegeleicht, wenn die Fugen mit Moos bewachsen sind. Das Moos siedelt sich im Laufe der Zeit von allein an, wenn man andere Wildkräuter auszupft, das Moos unterdrückt später das Keimen von weiteren Wildkräutern, man sollte es also besser in den Fugen belassen, so handhabe ich es selbst bei meinen Terrassen und Wegen. Moos reinigt außerdem die Luft von Staub und Schadstoffen, was für chronisch Kranke sehr von Vorteil ist (hier kannst Du mehr zu den Vorteilen von Moos im Garten lesen).

 

Zugepflasterte Flächen und Kiesflächen machen Arbeit, wenn man auf ein gepflegtes Erscheinungsbild wert legt. Die Natur möchte Unnatürliches auflösen und schickt Helfer wie Ameisen und Wildkräuter, um einen natürlichen Zustand wieder herzustellen.

 

Auf meinem gemulchten Weg am Hühnerstall wächst kein "Unkraut", herabfallendes Herbstlaub muss nie weggefegt werden wie auf gepflasterten Wegen (oder weggeblasen wie auf Kieswegen oder weggerecht wie auf Wegen mit wassergebundener Wegdecke). Das Laub kann auf dem gemulchten Weg einfach liegen bleiben und bildet die nächste Mulchschicht fürs kommende Jahr, der Weg erneuert sich so von ganz allein. Weitere Vorteile sind, dass der Boden nicht versiegelt wird, dadurch ist dieser Weg sehr umweltfreundlich und flexibel, er kann bei Bedarf einfach verlegt und verändert werden. Außerdem ist er sehr kostengünstig, wenn man als Mulchdecke Laub aus dem eigenen Garten verwendet, kostet dieser Wegbelag überhaupt nichts. Ansonsten könnte man auch Heckenschnitt, Rindenmulch, Holzhackschnitzel oder Sägespäne verwenden.

Die Arbeit am gemulchten Weg beschränkt sich bei mir auf seltenes Zurückschneiden von Bodendeckern, die in den Weg hineinragen.

 

Geschwungene Wege erschließen meinen Garten. Terrassen und Wege sind im Gartenplan in Beige-Tönen dargestellt. Zwischen Wegen und Terrassen liegen ca. 4m breite Staudenbeete (im Plan hellgrün dargestellt).

 


 

Schöne Bodendecker, die so gut wie keine Pflege brauchen: "Pflegestufe 0"

 

 

Die folgenden, super pflegeleichten Bodendecker, kommen mit verschiedenen Gartenböden gut zurecht und mögen einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Ihre Blüten sind bei Bienen, Hummeln und Schmetterlingen beliebt, diese Insekten zu beobachten ist eine sehr heilsame Meditation für chronisch Erkrankte (Siehe dazu Anthony Williams Meditation "Bienen beobachten", Mediale Medizin).

Schnecken verschmähen diese Stauden und stellen keine Gefahr dar. Pflanze die Bodendecker nie einzeln, sondern immer in größeren Gruppen gleicher Pflanzen nebeneinander, für dichte, bodendeckende Matten und üppige Blütenpracht.

Trotz meiner 3 freilaufenden Zwerghühner, gedeihen diese robusten Pflanzen in meinem halbschattigen Garten sehr gut.

 

Cambridge-Storchschnabel, Geranium cantabrigiense

Meine Lieblingsstaude! Er wächst sehr dicht und lässt keine Wildkräuter zwischen seinen Trieben keimen. In den Flächen wo dieser Storchschnabel wächst, musste ich seit Jahren nicht jäten. Sein Laub bildet einen grünen Teppich und die Blüte ist ein Highlight im Gartenjahr. Kein "Schädling" und keine Krankheit haben ihn bei mir je befallen, auch Schnecken fressen ihn nicht. Er breitet sich nicht ungewollt weiter im Garten aus.

Sorten: 'Karmina' blüht rosa, 'Biokovo' und 'St. Ola' sind weiß mit rosa Staubgefäßen.

Standort: Sonne bis Halbschatten, nicht zu trocken.

Elfenblume, Epimedium x perralchicum 'Frohnleiten'

Mein pflegeleichtester Bodendecker! Die sehr robuste Elfenblume, der Sorte 'Frohnleiten', bildet dichte Teppiche im Halbschatten unter Gehölzen. Bei mir wächst sie ohne Probleme auch dort, wo es unter Bäumen sehr trocken ist, ich muss sie nicht gießen. Im Frühjahr bildet sie kleine, gelbe Blüten und rötlich überhauchtes Laub das im Sommer grün wird. Die Pflanze ist sehr widerstandsfähig und wird bei mir weder von Schnecken noch von Krankheiten befallen.

Standort: Halbschatten bis Schatten, verträgt Trockenheit. 

Balkan Storchschnabel, Geranium macrorrhizum

Der Balkanstorchschnabel sieht dem Cambridge-Storchschnabel sehr ähnlich, er ist aber wüchsiger und verträgt trockenere Standorte besser, dafür ist die Blüte bei mir weniger üppig. Er mag es sonnig, kommt mit steinigeren Böden zurecht und verdrängt Wildkräuter. Keine Krankheiten oder Schneckenfraß.

Es gibt Sorten mit weißen und rosa Blüten.

Nachteil: er sät sich selbst aus, aber nur in geringem Umfang.

Standort: Sonne bis Halbschatten.

Kaukasus Storchschnabel, Geranium renardii 'Phillippe Vapelle'

Dieser Storchschnabel hat wildlederartiges, samtiges Laub und schöne bläuliche Blüten, die Blütezeit ist allerdings recht kurz. Er verdrängt die Wildkräuter sehr gut und ist ein schöner, niedriger Bodendecker. Keine Krankheiten oder Schneckenfraß.

Sorte Phillipe Vapelle: Blüte blauviolett, es gibt auch weiß blühende Sorten mit hübscher, blauer Aderung

Standort: Sonne bis Halbschatten.

Waldsteinie, Waldsteina ternata

Die Waldsteinie oder Teppich-Golderdbeere wächst bodendeckend in Sonne und Halbschatten. Zu große Trockenheit in heißen Sommern und zu karge Böden mag sie aber nicht und möchte dann gegossen werden. Sie wird nicht von Schnecken oder anderen Tieren angefressen und bekommt bei mir keine Krankheiten. Sie braucht etwas länger bis sie den Boden schließt, lässt dann aber nahezu keine Wildkräuter mehr keimen. Sie verzeiht es sogar, wenn man sie gelegentlich betritt.

Standort: Sonne bis Halbschatten, nicht zu trocken.

Kleiner Kaukasus Beinwell, Symphytum grandiflorum

Der kleine Kaukasus Beinwell ist ein sehr robuster Bodendecker, mit hübschen Blüten in cremeweiß oder in blau-rosa (je nach Sorte). Er verdrängt Wildkrautbewuchs und macht keine Arbeit, lediglich bei sehr großer Trockenheit und Wühlmausbefall wollte er bei mir gegossen werden, ansonsten braucht er keine Aufmerksamkeit und wird von keinen Krankheiten oder Schnecken befallen.

Standort: Sonne bis Halbschatten.

Kleines Immergrün, Vinca minor

Das kleine Immergrün ist ein robuster, hübscher Bodendecker, es kommt mit verschiedensten Standorten und Böden zurecht und es verträgt gelegentliches Betreten-werden. Bei mir lässt es manchmal noch geringe Mengen an Wildkräutern wachsen, dies hält sich aber sehr in Grenzen. Keine Krankheiten, kein Schneckenfraß. Anthony William empfiehlt diese Pflanze u.a. bei Tinnitus.

Es gibt Sorten in Blau, Violett und in Weiß.

Standort: Sonne bis Schatten, im Schatten aber weniger Blüten. 

Duftveilchen, Viola odorata

Wenn Duftveilchen dicht nebeneinander gepflanzt werden, können sie den Boden gut bedecken und verhindern, dass andere Kräuter keimen. Die duftenden Blüten erscheinen schon ab März. Die Pflanze versamt sich in geringem Umfang. Bei mir keine Krankheiten, kein Schneckenfraß. Bei zu großer Trockenheit möchten die Pflanzen aber gegossen werden. Duftveilchen besitzen heilsame Eigenschaften, die u.a. hilfreich bei Krebs und Lungenproblemen sind.

Standort: Halbschatten bis Schatten, nicht zu trocken.

Frauenmantel, Alchemilla mollis

Frauenmantel ist eine Heilpflanze, die man im Tee genießen kann. In größeren Gruppen eng beieinander gepflanzt, bedeckt der Frauenmantel den Boden sehr gut und verhindert anderen Bewuchs. Keine Schädlinge oder Schneckenfraß bei mir. Kleiner Nachteil: Die Pflanze versamt sich im Garten und die Staude fällt nach der Blüte auseinander. Mit einem Rückschnitt sieht sie schöner aus, aber der Rückschnitt nach der Blüte ist kein Muss.

Standort: Sonne bis Halbschatten.

Niedrige Purpurbeere, Symphoricarpos chenaultii 'Hancock'

Dieses robuste, kriechende Gehölz bedeckt den Boden sehr gut und verhindert Wildkräuterbewuchs. Die Niedrige Purpurbeere breitet sich im Laufe der Zeit weiter aus, wenn man sie lässt. Die winzigen, eher unscheinbaren Blüten werden von Bienen und Hummeln sehr geliebt. Keine Krankheiten oder Schneckenfraß bei mir.

Standort: Sonne bis Schatten.

Niedrige Kranzspiere, Stephanandra incisa 'Crispa'

Ein kriechend wachsendes, robustes, völlig unproblematisches Gehölz, dass den Boden sehr gut abdeckt und Bewuchs anderer Pflanzen verhindert. Im Frühling bildet die Niedrige Kranzspiere winzige, weiße Blüten. Bei mir gedeiht sie prächtig an einem schattigen Platz.

Keine Krankheiten oder Schneckenfraß bei mir. Standort: Sonne bis Schatten. 

 

Seit einiger Zeit teste ich 2 weitere, schöne Bodendecker-Stauden in meinem Garten: Den Wallichis Storchschnabel (Geranium wallichianum) 'Azure Rush' mit violetten Blüten, für sonnige und halbschattige Standorte und den Blut-Storchschnabel (Geranium sanguineum) 'Tiny Monster' mit pinkfarbenen Blüten für sonnige Standorte. Bisher bin ich von beiden sehr begeistert, sie blühen deutlich länger, als die oben genannten Storchschnäbel und wachsen kräftig. Ich werde weiter beobachten, wie pflegeleicht sie bleiben.

 

Weiterer robuster Bodendecker: Dickmännchen, Pachysandra terminalis, Standort: Schatten bis Halbschatten.

 

Ein heilsamer Bodendecker: Walderdbeere, Fragaria vesca, heilende Früchte, die laut Anthony William Schwermetalle entgiften können, wie alle essbaren, wilden Beeren. Nachteil: Die Walderdbeere schafft es bei mir jedoch nicht andere Wildkräuter zu verdrängen und sie wandert im Garten. Standort: Halbschatten, nicht zu trocken.

 

Wenn Dein Garten sehr sonnig und der Boden sehr trocken und sandig oder steinig ist oder wenn Dein Grundstück sehr nass und sumpfig ist, suche nach robusten Bodendeckern, kleineren Blühsträuchern und ca. 2 Meter hohen Sträuchern für Sichtschutzhecken, die genau diese Bedingungen brauchen und damit gut zurechtkommen. Für jeden Standort gibt es die passenden Pflanzen. Weitere bodendeckende Stauden findet man zum Beispiel bei der Staudengärtnerei Gaissmayer

 

Einige flache Bodendecker für sonnige, trockene Standorte, wie verschiedene Thymus praecox Sorten, werden in diesem Bericht von MDR Garten vorgestellt (ich weiß aber nicht wie stark sich diese Sorten selbst im Garten versamen und somit an unerwünschten Orten auftauchen, andere Thymiane, die ich im Garten habe, versamen sich mäßig)

 


 

Niedrige Blüh-Sträucher für Beete, "Pflegestufe 0"

 

Damit die Beete mit den Bodendeckern nicht flach und langweilig aussehen, kann man kleine, robuste Blühsträucher dazu pflanzen, die etwas Höhe und weitere hübsche Blüten in die Rabatten bringen. Folgende Gehölze müssen nicht zwingend geschnitten, gegossen oder gedüngt werden, wenn sie eingewachsen sind und man das Herbstlaub unter ihnen liegen lässt. Sie sind beliebt bei Schmetterlingen, Bienen und Hummeln, nicht aber bei Schnecken.

 

Fünffingerstrauch, Potentilla fruticosa

Der sehr robuste kleine Strauch blüht den ganzen Sommer hindurch, beim Verblühen putzen die Blüten sich selbst, indem die Blütenblätter abfallen, ohne zu welken, so sieht der Strauch ohne Zutun immer hübsch aus. Er braucht keinen Rückschnitt und muss so gut wie gar nicht gegossen werden, der Fünffingerstrauch kommt mit Hitze und Trockenheit zurecht, darum wird er oft auf Parkplätzen gepflanzt.

Es gibt Sorten mit verschiedenen Blütenfarben. Rosa: 'Lovely Pink', weiß: 'Abbotswood', gelb: 'Goldfinger' Höhe: 80-100cm

Standort: Sonne bis Halbschatten.

Rote Sommerspiere, Spiraea bumalda 'Anthony Waterer'

Auch die Rote Sommerspiere wächst oft auf Parkplätzen, weil sie Hitze und Trockenheit gut verträgt. Ein völlig unproblematischer Blühstrauch für pflegeleichte Beete und Blüten im Sommer. Es gibt auch kleinere Spiersträucher (Spirea japonica), die sehr ähnlich in hellerem rosa oder in weiß blühen (je nach Sorte), wie die Zwergspiere 'Little Princess', die etwa 50cm hoch wird.

Höhe: 100-150cm

Standort: Sonne.

Maiblumenstrauch, Deutzia gracilis

Der pflegeleichte Maiblumenstrauch bildet hübsche, weiße Blüten im Mai und bereichert so das Gartenbeet. Höhe: 60-80cm

Standort: Sonne bis Halbschatten.

Großblumiges Johanniskraut, Hypericum 'Hidcote'

Das Großblumige Johanniskraut blüht üppig den ganzen Sommer hindurch. Es kommt sehr gut mit Trockenheit zurecht. Einziger optischer Nachteil: Die Blüten verwelken, man muss Verblühtes aber nicht abschneiden, es kommen von allein ständig neue Blüten nach.

Höhe: 80-150cm

Standort: Sonne bis Halbschatten.

Apfelrose/Sylter Rose, Rosa rugosa

Die Apfelrose ist eine Heilpflanze, die große Hagebutten bildet, Anthony William schreibt in diesem Artikel über die Heilwirkung der Früchte dieser Rosenart gegen Entzündungen und Autoimmunkrankheiten. Auch die Blütenblätter der herrlich duftenden Blüten lassen sich nutzen. Diese Wildrose ist robust und nicht anfällig für typische Rosenkrankheiten, sie verträgt Hitze und Trockenheit. Nachteil: Sie bildet Ausläufer und die Zweige sind sehr stachelig. Höhe: 120-150cm, es gibt sie auch als Zwergsorten oder mit weißen Blüten.

Standort: Sonne bis Halbschatten. 

 


 

Schöne Stauden, die einmal jährlich geschnitten werden, "Pflegestufe 1"

 

 

Folgende Stauden sind nicht ganz so pflegeleicht wie die Bodendecker und Blühsträucher, die ich oben beschrieben habe, aber sie sind dennoch sehr robust und widerstandsfähig gegen Krankheiten und Schädlinge und die Pflege beschränkt sich auf einen einmaligen Rückschnitt pro Jahr und bei einigen auf gelegentliches Gießen bei großer Trockenheit.

 

Damit sie hübsch aussehen, schneidet man bei diesen Stauden zwischen Herbst und Frühjahr alte, vertrocknete Blütenstiele weg, man kann sich diese Arbeit den ganzen Winter über in Minischritte einteilen, es schadet den Pflanzen aber auch nicht unbedingt, wenn man es nicht schafft sie zu stutzen, der Rückschnitt ist eher kosmetisch und optional. Diese Stauden können ein Beet aus Bodendeckern wunderschön ergänzen und sie werden von Schmetterlingen, Bienen und Hummeln geliebt, von Schnecken aber nicht.

Schlanke, aufstrebende Formen wie die Blüten von Steppensalbei, Purpurziest und Katzenminze harmonieren besonders schön mit umspielenden Blütenformen wie von Storchschnabel und Frauenmantel. Auch diese Blühstauden wirken üppiger, wenn größere Gruppen gleicher Exemplare nebeneinander gepflanzt werden.

 

Für einen besonders pflegeleichten Garten kann man diese Stauden auch weglassen.

 

Steppensalbei, Salvia nemorosa 'Ostfriesland'

Dieser hübsche Ziersalbei blüht jedes Jahr von selbst wunderschön. In meinem Garten wächst neben der Sorte 'Ostfriesland' auch die etwas höhere und dunklere Sorte 'Caradonna'. Beide kann ich sehr empfehlen. Es gibt auch weiß blühende Sorten des Steppensalbei. Standort: Sonne, verträgt Trockenheit.

Purpurziest, Stachys monnieri 'Humello'

Der Purpurziest ist eine wunderbar pflegeleichte und völlig anspruchslose Blühstaude. Der Purpurziest ist mit dem Heilziest verwandt, dessen Blüten in hellerem rosa erstrahlen. Auch Heilziest kann ins Staudenbeet gepflanzt werden, er soll u. a. gegen Entzündungen in Mund und Hals wirken und bei Schwäche helfen. Standort: Sonne bis Halbschatten.

Katzenminze, Nepeta x faassenii 'Walkers Low'

Die Katzenminze ist bei einigen Katzen sehr beliebt, ihre Blüten erscheinen gleichzeitig mit denen des Cambridge-Storchschnabels. Diese Sorte ist eine Kreuzung, die besonders schön blüht, sie ist verwandt mit der echten Katzenminze, die als Heilpflanze beruhigend und entspannend wirken soll.

Auch die Kaschmir Katzenminze mit ihren ährigen Blüten ist eine hübsche Gartenstaude.

Standort: Sonne, trocken, nicht zu nährstoffreich.

Fetthenne, Sedum telephium 'Herbstfreude'

Die schönen Blüten im Herbst bereichern das Nahrungsangebot für Insekten und verlängern den Sommer. Eine absolut trockenheitsresistente und robuste Staude.

Standort: Sonne, verträgt Trockenheit. 

Russel-Brandkraut, Phlomis russeliana

Das Russel-Brandkraut bildet interessant geformte Blüten, die auch noch im Winter, wenn sie bereits vertrocknet sind, mit kleinen Schneehauben bedeckt, hübsch aussehen, darum ist es empfehlenswert Verblühtes erst im Frühjahr zurückzuschneiden. Standort: Sonne, verträgt Trockenheit.

Echinacea 'Augustkönigin', Echinacea purpurea

Echinacea ist eine Heilpflanze die auch bei Schmetterlingen sehr beliebt ist. Sie wirkt positiv auf das Immunsystem und schützt Zellen gegen Viren und Bakterien. Die Echinacea-Sorte 'Augustkönigin' fällt weniger auseinander als manche anderen Sorten. Bei mir im Garten ist Echinacea allerdings nicht sehr langlebig, vielleicht liegt das am halbschattigen Standort.

Standort: Sonne.

Herbstanemone 'Septembercharm', Anemone hupehensis

Die robusten Herbstanemonen bereichern den Garten mit ihren wunderschönen Blüten in der zweiten Jahreshälfte.

Standort: Halbschatten, nicht zu trocken, nährstoffreich. 

Kissenaster, Aster dumosus 'Prof. Anton Kippenberg'

Diese niedrige Kissenaster verschönert den Herbst mit ihren traumhaften, lila Blüten bevor der Winter hereinbricht, worüber sich die Bienen sehr freuen. Standort: Sonne bis Halbschatten, nicht zu trocken. 

Schlangenkopf, Chelone obliqua

Der robuste, krankheitsresistente Schlangenkopf, bildet hübsche, rosa Blüten in der zweiten Jahreshälfte. Es gibt auch eine weiß blühende Sorte.

Standort: Sonne bis Halbschatten, nicht zu trocken. 

 

Weitere schöne Stauden, die einmal jährlich zurückgeschnitten werden:

Sonnenhut, Rudbeckia fulgida 'Goldsturm', Standort: Sonne.

 

Gräser:

Rutenhirse, Panicum virgatum 'Rehbraun', Standort: Sonne.

Lampenputzergras, Pennisetum alopecuroides 'Hameln', Standort: Sonne.

Weißbunte Japan Segge, Carex morrowii 'Variegata' (muss nicht geschnitten werden), Standort: Habschatten bis Schatten.

 


 

Sichtschutz-Hecken ohne Schnitt, "Pflegestufe 0"

 

Mit chronischer Krankheit braucht man seinen Rückzugsort, an dem man sich geschützt fühlt und regenerieren kann. Unbeobachtet lässt es sich auf der Gartenliege am besten erholen oder Sonne tanken. Um pflegearmen Sichtschutz an der Gartengrenze zu schaffen, eignen sich Gehölze, die man als wilde Hecke pflanzt. Passende Gehölze überschreiten eine bestimmte Wuchshöhe nicht und müssen deshalb nicht gekürzt werden, sie können nicht so groß werden, dass der Nachbar irgendwann verärgert im Schatten sitzen muss, aber sie werden hoch genug, um Blicke über den Zaun zu verhindern. Das Herbstlaub der Sträucher kann in den Beeten, die mit Stauden und kleinen Gehölzen bepflanzt sind einfach liegen bleiben, man muss es nicht wegräumen wie auf Rasenflächen, es schützt die Beete im Winter, verbessert beim Zersetzen den Boden und nährt die Pflanzen.

Ungeschnittene Hecken brauchen allerdings eine gewisse Breite, für sehr kleine Gärten sind eventuell andere Lösungen besser geeignet, wie mit Kletterpflanzen berankte Zäune oder Sichtschutzelemente. Im Nachbarschaftsrecht findest Du für Dein Bundesland vorgeschriebene Pflanzabstände von Gehölzen zur Nachbargrenze. Sträucher für Sichtschutzhecken die etwa 2m hoch werden, müssen meist mit 50cm bis 1m Abstand zur Gartengrenze gepflanzt werden, gemessen wird dabei vom grenznächsten Pflanzenstamm aus (mehr dazu kannst Du hier lesen).

Halte lieber großzügigere Abstände zum Nachbarn ein, um spätere Konflikte zu verhindern.

 

Für Sichtschutzhecken eignen sich besonders auch Gehölze, die von Vögeln als Brutplatz und Nahrungsquelle genutzt werden. In meinen Sichtschutz-Büschen am Zaun ist schon so manche Amselgeneration herangewachsen. Das beschwingte Leben in den Gehölzen zu beobachten, ist sehr heilsam und Balsam für die Seele eines kranken Menschen.

 

Wenn ein Garten neu angelegt wird, macht es Sinn die Sträucher, die als Sichtschutz dienen, zuerst zu pflanzen, damit sie bereits wachsen können, während man sich nach und nach den Beeten widmet, um möglichst bald in den Genuss der Privatsphäre durch die ausgewachsenen Sträucher zu kommen.

 

Hier meine liebsten und pflegeleichtesten Sichtschutzgehölze aus meinem Garten:

 

Rotholzhartriegel, Cornus alba 'Sibirica'

Den Zaun und das Nachbargrundstück verdecken meine Rotholzhartriegel-Sträucher sehr gut (auf dem Foto sind 2 nebeneinandergepflanzte Sträucher im Abstand von 2 Metern zueinander zu sehen, gemeinsam bilden sie nach mehreren Jahren einen dichten Busch). Der Rotholzhartriegel ist sehr robust und nicht krankheitsanfällig. Im Herbst leuchtet sein Laub magentarot, auch die Zweige haben wunderschöne, rote Rinde. Er bildet weiße Blüten und weiße bis bläuliche Beeren, die aber wohl nicht essbar sind.

Höhe 3m, Breite 2m

Standort: Sonne bis Schatten. 

Apfelbeere, Aronia melanocarpa

Die Apfelbeere oder Aronia ist eine Heilpflanze, sie bildet essbare, schwarze Früchte, die auch gern von Vögeln als Nahrung genutzt werden. Der Strauch trägt im Frühjahr hübsche weiße Blüten, im Herbst prächtig rot gefärbte Blätter, sowie viele schwarze Beeren. Die Apfelbeere ist sehr robust und krankeitsresistent. Höhe: 2-3m, Breite 2m

Standort: Sonne bis Halbschatten, nicht zu trocken, nicht zu kalkhaltig.

Winterblühender Schneeball, Viburnum bodnantense 'Dawn'

Die duftenden Blüten dieses Strauchs erscheinen je nach Witterung von Dezember bis April und bieten den ersten Bienen und Hummeln im Frühjahr Nahrung. Ein absolutes Highlight im winterlichen Garten, der einen Hauch von Frühling verbreitet. Sehr robust und krankheitsresistent. Die Blätter riechen allerdings unangenehm.

Höhe: 2,50-3m, Breite: 2m

Standort: Sonne bis Halbschatten.

Feuerdorn, Pyracantha coccinea

Der Feuerdorn ist immergrün, robust und bietet auch im Winter Sichtschutz. Er wächst etwas sparrig und seine Zweige sind stachelig, aber gerade deshalb ist er in meinem Garten bei den Amseln sehr beliebt, um darin Nester zu bauen und Nachwuchs aufzuziehen. Er bildet je nach Sorte gelbe, orange oder rote Beeren, die den Vögeln im Herbst als Nahrung dienen. Keine Krankheiten oder Schädlinge bei mir.

Höhe: je nach Sorte ca. 3m, Breite ca. 2m

Standort: Sonne bis Halbschatten. 

Lonicera xylosteum, Gemeine Heckenkirsche

Die Gemeine oder Rote Heckenkirsche bildet kleine rote Beeren, die allerdings nicht essbar sind. Der Strauch ist robust und krankheitsunanfällig.

Höhe: ca. 2-3m, Breite: 2-3m

Standort: Sonne bis Schatten. 

Weiße Rispenspiere, Spirea cinerea 'Grefsheim'

Die anspruchslose Weiße Rispenspiere bildet viele Blüten im Frühjahr und ist sehr robust und krankheitsresistent. Der Strauch wächst dichtbuschig mit überhängenden Trieben.

Höhe: ca. 1,75m, Breite ca. 1,50-1,75m

Standort: Sonne bis Halbschatten. 

 

Weitere Heckenpflanzen in passender Höhe:

  • Bauernjasmin, Philadelphus virginal 'Schneesturm', duftende weiße Blüten, Höhe: 1,70-2,50m, Breite 1,50-2m, Standort: Sonne bis Halbschatten.
  • Zierjohannisbeere, Ribes sanguineum, pink blühende Sorte: 'King Edward VII', seltene weiße Sorte: 'White Icicle', Höhe: 1,50-2,50m, Breite: 1-1,50m, Standort: Sonne bis Halbschatten.
  • Japanischer Schneeball, Viburnum plicatum 'Mariesii', weiße Blüten, breit wachsend (Abstand zum Nachbarn großzügig wählen), Höhe: 1,50-2m, Breite: 3m, Standort: Sonne bis Halbschatten.
  • Prager Schneeball, Viburnum pragense, immergrüner Blühstrauch, Höhe: 2-3m, Breite: 1,50-2m, Standort: Sonne bis Halbschatten.
  • Wolliger Schneeball, Viburnum lantana, Höhe: 2-3,50m, Breite: 1,75-2,50m, Standort: Sonne bis Halbschatten.
  • Weigelie, Weigela florida 'Bristol Ruby', pinke Blüten (es gibt auch Sorten in rosa oder weiß, sowie panaschierte Sorten und Zwergsorten). Höhe: 2-3m, Breite: 1,50-2m, Standort: Sonne bis Halbschatten.
  • Perlmuttstrauch, Kolkwitzia amibilis, breit wachsender Strauch mit rosa Blüten. Höhe: 2-3,50m, Breite: 1,50-3,50m, Standort: Sonne bis Schatten.
  • Gemeiner Liguster, Ligustrum vulgare, behält im Winter einen Teil der Blätter, Höhe: 2-5m, Breite: 2-5m, Standort: Sonne bis Halbschatten.

 


 

Hausbäume für kleine Gärten - Sichtschutz und Geborgenheit unter Bäumen

 

Bäume tun unserer Seele gut und helfen uns beim Heilen.

In kleineren Gärten wird beim Pflanzen eines Baumes dessen Endgröße und Breite allerdings manchmal unterschätzt. Informiere Dich vorher wie groß der Baum, den Du pflanzen möchtest, maximal werden kann. Beachte beim Pflanzen von Bäumen auch die vorgeschriebenen Abstände zum Nachbarn, die im Nachbarschaftsrecht Deines Bundeslandes festgelegt sind, um Konflikte zu verhindern.

 

Hier findest Du meine Auswahl kleiner Bäume, die sich für kleinere Gärten eignen und sich nicht oder wenig versamen, so muss man nicht jäten (manche Baumarten die sich versamen, wie bestimmte Ahorne, lassen im Laufe der Zeit überall im Garten junge Bäumchen sprießen). Folgende Gehölze können einstämmig oder mehrstämmig wachsen, da ist jede Pflanze individuell, suche Dir beim Kauf das Exemplar aus, das die gewünschte Wuchsform aufweist.

 

Echte Mispel, Mespilus germanica

Die echte Mispel wurde in unseren Breiten früher wegen ihrer Früchte angebaut, heute ist sie in Vergessenheit geraten. Sie bildet im Frühling hübsche weiße Blüten und bräunliche, essbare Früchte, die ab November und Dezember nach Frosteinwirkung erntereif sind. Der Baum wächst breitkronig und kann somit Nachbarhäuser gut verdecken und Sichtschutz bieten. Die Mispel wird bei mir zwar manchmal von Blattläusen befallen, aber darum kümmern sich kurz darauf viele Nützlinge.

Höhe: 3-5m, Breite: 3-5m

Standort: Sonne bis Halbschatten. 

Vogelbeere, Sorbus aucuparia 'Edulis'

Die Vogelbeere ist eine robuste, heimische Wildpflanze. Sie bildet hübsche, weiße Blütendolden im Frühling und später orangerote Beeren, die den Vögeln als Nahrung dienen, bei der gezüchteten Sorte 'Edulis' aber auch für Menschen essbar sind.

Höhe: 7-15m, Breite: 4,5-6m

Standort: Sonne bis Halbschatten.

Zierapfel, Malus 'Red Sentinel'

Zieräpfel gibt es in verschiedenen Sorten mit Blüten in Weiß, rosa oder pink und mit Früchten in Gelb- oder Rottönen. Die Früchte sind essbar und noch im Winter wunderschön anzusehen. In meinem Garten sind sie in der kalten Jahreszeit eine willkommene Vitaminquelle bei den Amseln und Wacholderdrosseln. Die Sorte 'Red Sentinel' bildet rote, herb schmeckende Früchte. Der Baum ist robust und nicht krankheitsanfällig, er muss nicht geschnitten werden und trägt jedes Jahr sehr üppig.

Höhe: 4-6m, Breite: 3-5m

Standort: Sonne bis Halbschatten. 

Kupfer Felsenbirne, Amelanchier lamarckii

Die Kupfer Felsenbirne punktet mit weißen Blüten im Frühjahr, mit essbaren, köstlichen Beeren im Sommer, die auch bei Vögeln sehr beliebt sind, sowie mit kupferfarbenem Laub im Herbst. Ein wunderschönes Wildgehölz, einziger optischer Nachteil ist, dass die Blätter oft von Mehltau befallen werden, der Strauch wird dadurch aber nicht beeinträchtigt und der wunderschöne 22-Punkt-Marienkäfer ernährt sich von dem Mehltau. Ansonsten wächst die Felsenbirne sehr robust und braucht keine Pflege.

Höhe: 4-6m, Breie: 5-6m

Standort: Sonne bis Halbschatten.

Schwarzer Holunder, Sambucus nigra

Dieser einheimische Wildstrauch ist eine Heilpflanze, seine Blüten und Beeren wirken antiviral. Der Strauch ist sehr robust und anspruchslos, allerdings kann er von Blattläusen befallen werden. Dagegen muss man aber nichts tun, Marienkäfer, Florfliegenlarven und Co. kümmern sich darum. Der Holunder sät sich ein wenig im Garten aus und kann sehr groß werden, man sollte ihn also nicht zu nah an die Grundstücksgrenze pflanzen.

Höhe: 3-10m, Breite: 2-4m

Standort: Sonne bis Halbschatten, nicht zu trocken.

Echte Feige, Ficus carica 'Brown Turkey'

Die echte Feige der Sorte 'Brown Turkey' wächst eher als sehr breiter, großer Busch statt als Baum. Sie ist in den meisten Gegenden Deutschlands ausreichend winterhart und bildet selbst in kurzen und feuchten Sommern viele, heilsame Früchte, die laut Anthony William u.a. bei Erkrankungen des Gehirns und des Darms besonders hilfreich sind. Die echte Feige 'Brown Turkey' verträgt Trockenheit problemlos und ist sehr pflegeleicht und robust.

Höhe: ca. 4m, Breite: ca. 4m

Standort: Sonne bis Halbschatten, ideal aber so sonnig und warm wie möglich, z.B. vor einer Südwand.

 

Weitere schöne Hausbäumchen: Apfeldorn, Apfelbaum, Flieder und Faulbaum, trotz des unschönen Namens ist der Faulbaum ein tolles Gehölz, dessen Blätter die wichtigste Nahrung für den Nachwuchs des Zitronenfalters sind.

 


 

Zeit gewinnen mit Gründüngung

 

 

Wer gesundheitlich noch nicht die Kraft hat, sich um den Garten zu kümmern, oder eine Saison mit der Gartenarbeit pausieren möchte, kann unbewachsene Flächen mit Gründüngungspflanzen einsäen. Als Gründüngung werden Pflanzen bezeichnet, die den Boden verbessern. Sie verhindern den Bewuchs mit unerwünschten Wildkräutern und bereiten den Boden auf die spätere Bepflanzung vor. Es gibt winterharte Arten, die mehrjährig weiter wachsen und wieder entfernt werden müssen, wenn man den Garten endgültig bepflanzt und es gibt einjährige Gründüngungspflanzen, die im Winter absterben und pflegeleicht als Mulchdecke auf dem Boden liegen bleiben. Der Boden ist dann in der nächsten Saison fertig zum Pflanzen.

 

Als ich meinen Garten anlegte, habe ich mich in den ersten Jahren Beet für Beet vorangearbeitet und auf größeren Flächen, um die ich mich noch nicht kümmern konnte, einjährige Gründüngung ausgesät. So konnte ich in meinem Tempo, ganz in Ruhe die einzelnen Beete nach und nach bepflanzen, ohne dass im übrigen Garten zu viele Wildkräuter wuchsen, die schwerer zu entfernen sind. Gleichzeitig boten die Blüten der Gründüngung vielen Insekten Nahrung und sahen sehr hübsch aus. Mein pflegeleichter Top-Favorit der Gründüngungspflanzen ist der Bienenfreund, Phacelia.

 

Bienenfreund, Phacelia tanacetifolia. "Pflegestufe 0"

Der Bienenfreund, bedeckt den Boden sehr gut und unterdrückt Wildkräuter effektiv. Seine duftenden, violetten Blüten werden gerne von Bienen besucht. Im Winter stirbt er ab und legt sich von selbst auf die Erde, er bildet dann eine schützende Mulchschicht auf dem Boden, man muss ihn nicht abmähen. In den so gemulchten Boden können dann direkt, ohne Umgraben, Stauden und Gehölze gepflanzt werden. In Gemüsebeeten kann der Bienenfreund als Vorkultur für alle Gemüsesorten dienen, da er mit keinem Gemüse verwandt ist. Höhe: ca. 70cm

Standort: Sonne bis Halbschatten.

Gelbsenf, "Pflegestufe 0-1"

Auch Gelbsenf bedeckt den Boden und verhindert das Wachstum von Wildkräutern recht gut. Ein Pluspunkt ist, dass seine Blätter essbar und sehr heilsam sind, man kann sie für Smoothies und Salate verwenden. Er scheint sich nicht ganz so gut auf den Boden zu legen wie der Bienenfreund, ich habe das aber noch nicht ausreichend getestet. Gelbsenf sollte in Gemüsebeeten nicht als Vorkultur für Kohlgewächse gesät werden, da er mit ihnen verwandt ist.

Höhe: ca. bis 60cm

Standort: Sonne bis Halbschatten.

 

Weitere blühende, einjährige Gründüngungspflanzen, die im Winter absterben: Inkarnatklee, Lein, Buchweizen, Ölrettich.

 


 

Heilsame Highlights

 

Miniteich – Vogeltränke und Vogelbad

 

 

Ein Miniteich macht kaum Arbeit (ich entferne nur ein Übermaß an Laub das hineinfällt und fülle im Sommer das Wasser auf, wenn der Wasserstand sinkt) und er ist eine wundervolle Möglichkeit, um Vögel zu beobachten, was sehr heilsam sein kann (siehe dazu Anthony Williams heilende Meditation: "Frei wie ein Vogel", Mediale Medizin).

Mein Miniteich bietet mir immer wieder Abwechslung, wenn ich im Garten sitze oder liege und zusehen kann, wie Amseln und Spatzen mehrmals täglich dort herumplantschen. Es zaubert mir immer ein Lächeln ins Gesicht, was kann es Heilsameres geben?

Der Miniteich besteht aus einer großen, wasserdichten Schale, in die ich flache Steine gelegt habe, auf denen die Vögel beim Baden sitzen können, ohne unterzugehen. Auch halbierte Holzfässer eignen sich als Miniteich.

 

Platziere den Miniteich so, dass Du ihn von der Terrasse und an kühlen Tagen auch vom Fenster aus sehen kannst, die Vögel baden und plantschen auch im Winter, solange das Wasser nicht gefroren ist.

Baue mit Steinen einen Notausstieg für Tiere die hineinfallen könnten.

 

Als Bepflanzung eignen sich Zwerg-Seerose, Zwerg-Rohrkolben, Hechtkraut und Blaue Sumpfiris.

 

Hochbeet 

 

Wer die Kraft und Lust hat, etwas Obst und Gemüse selbst anzubauen und von der besonderen Heilkraft dieser Tätigkeit und der selbst geernteten Lebensmittel profitieren möchte, kann ein Hochbeet dafür nutzen. Hier muss man sich nicht mühsam bücken, um die Pflanzen zu säen und zu ernten, außerdem hat man im Hochbeet oft weniger Probleme mit Schnecken und mit "Unkraut", was es pflegeleichter macht. Mein Hochbeet habe ich meiner Gesundheit und der Umwelt zuliebe schadstofffrei angelegt. Es besteht aus unbehandeltem Holz und es ist nicht mit Plastikfolie ausgekleidet und es hält schon seit 4 Jahren.

Wenn man in einer Gartensaison mal wenig Kraft zum Bepflanzen des Hochbeets hat, kann man Gründüngung aussäen oder essbare "Bodendecker" mit Heilkraft wie Spinat, Radieschenblätter oder Senfblätter (Brassica juncea).

 

Lieblingsobst, Lieblingsgemüse

 

Das Lieblingsobst im Garten zu ernten, macht sehr viel Freude und Früchte sind essentiell für die Gesundheit. Für mich ist es pures Glück, wenn ich in den Garten gehen und eine Feige, eine Wassermelone oder eine Ananaskirsche ernten kann. Wenn ich wenig Kraft habe, baue ich nur meine Lieblingsfrucht an, der Moment der Ernte schenkt mir immer sehr heilsame Glücksgefühle.

Obstgehölze brauchen kaum Pflege, Obstbaumschnitt ist nicht zwingend erforderlich (Permakulturexperte Sepp Holzer schneidet seine Obstbäume grundsätzlich nicht, damit ihre Stabilität erhöht wird, auch Permakulturexperte Masanobu Fukuoka rät vom Schneiden von Obstbäumen ab, weil dies das natürliche Wachstum aus dem Gleichgewicht bringe). Vielleicht ist der Ertrag dann nicht so groß, aber jede Frucht spendet schon beim Pflücken Heilung (siehe dazu Anthony Williams Meditation zum Pflücken von Früchten). Wenn Du also zum Beispiel Äpfel liebst, pflanze einen Apfelbaum. Es gibt Obstgehölze auch als klein bleibende Veredelungen oder als Säulenobst, das bequem in Pflückhöhe beerntet werden kann und wenig Platz benötigt.

 


 

Ideen für Kinder im rasenfreien Garten

 

Auch für Kinder kann ein rasenfreier Garten viele spannende Spielmöglichkeiten bieten. Man kann eine Sandkiste oder eine Matschküche bzw. Hexenküche einrichten, wenn man jemanden hat, der ein Baumhaus oder ein Spielhaus aufbauen kann, ist dies ein besonderes Highlight für Kinder, Carmen vom Schweizer Garten Blog hatte eine tolle Spielecke in ihrem Garten, als ihre Kinder klein waren, hier findest Du ihr DIY Baumhaus.

Meine schönste Zeit habe ich selbst als Kind in einem Spielhaus verbracht, das mein Opa für mich gebaut hat.

Unter einem Stelzenhaus wäre zum Beispiel gleichzeitig ein idealer, trockener Platz für eine Sandkiste.

 

Heute würde ich Holzbauten im Garten nicht mehr anstreichen, die gestrichene Optik aufrechtzuerhalten, wird nach wenigen Jahren sehr arbeitsaufwändig: Farbe blättert ab, muss abgeschliffen und das Holz neu angestrichen werden. Natürliches Holz sieht auch sehr schön aus, man könnte das Holz auch mit pflanzlichen Ölen schützen wenn man möchte. Blockhäuschen aus runden Holzstämmen oder aus eckigen Bohlen im finnischen Stil machen auch ungestrichen einiges her.

 

Ein Trampolin, Schaukeln, Spieltürme, Klettergerüste und andere Spielgeräte können statt auf Rasen, auf einer gemulchten Fläche aus Rindenmulch, Holzhackschnitzeln oder Laub aufgestellt werden.

 

Waldähnliche Gärten bieten viel mehr Abwechslung und Versteckmöglichkeiten als reine Rasenflächen, als Kind liebte ich den waldähnlichen Garten unserer Nachbarn und spielte dort gern unter den Bäumen.

 


 

Was tun bei "Schädlingen" und Pflanzenkrankheiten?

 

Wenn eine Pflanze unter Blattläusen oder Krankheiten leidet, deutet dies auf eine Schwächung der Pflanze hin. Versuche ihr bessere Bedingungen zu bieten als bisher, wächst sie wirklich am passenden Standort? Stimmen die Lichtverhältnisse (zu viel Sonne oder zu dunkel)? Ist der Boden zu sauer oder zu basisch? Ist die Erde verdichtet oder ringsherum zugepflastert und versiegelt, sodass die Pflanze weniger Sauerstoff, Regen und organisches Material auf der Erdoberfläche für die Wurzeln zur Verfügung hat (wie bei Stadtbäumen die in winzigen Löchern im Pflaster wachsen müssen und deshalb nie sehr alt werden)? Wächst sie in einem engen Behälter mit zu wenig Erde? Bekommt sie genug Wasser oder zu viel, hat sie Stress durch unregelmäßige Wasserzufuhr? Ist der Boden gesund und mit Pflanzen bewachsen, ist er gemulcht oder ist der Boden tot und kahl?

Hier ein informatives Video zum Zusammenhang von Boden- und Pflanzengesundheit.

 

Um den Boden zu verbessern und so Deinen Pflanzen zu mehr Gesundheit zu verhelfen, kannst Du die oben erwähnten Gründüngungspflanzen aussäen, die die Erde lockern oder mit Stickstoff anreichern wie Leguminosen (Weißklee, Rotklee, Inkarnatklee, u. a.). Auch Mykorrhiza Pilze können eine gute Hilfe für geschwächte Pflanzen sein.

 

Wenn einzelne Gartenpflanzen trotz bestmöglichem Standort doch einmal unter Blattläusen oder Mehltau leiden sollten, greife ich nicht ein. Dadurch lebt in meinem Garten eine große Vielfalt an wunderschönen Marienkäfern, von denen sich einige von Mehltau und andere von Blattläusen ernähren.

 

Asiatische Marienkäfer, 22-Punkt-Marienkäfer, Schachbrettmarienkäfer, schlüpfender Marienkäfer

 

In einem natürlichen Garten regulieren sich Probleme mit "Schädlingen" von ganz allein und man muss nichts unternehmen. Staunend kann ich immer wieder beobachten, wie Marienkäfer sich auf den von Blattläusen befallenen Pflanzen vermehren und bald viele kleine Marienkäferlarven herumkrabbeln. Wenn sich die Larven schließlich verpuppen und die vielen bunten Marienkäfer nach einigen Tagen das Licht der Welt erblicken, ist dies jedes Mal ein Gartenwunder, das ich verpassen würde, wenn ich die Blattläuse bekämpft hätte.

Auch Mehltau darf an meinen Pflanzen bleiben, der hübsche 22-Punkt-Marienkäfer braucht ihn als Lebensgrundlage.

Bei anderen Pflanzenkrankheiten oder dem stärkeren Auftreten von Wühlmäusen greife ich ebenfalls nicht ein. All diese Tiere sind Teil meines Gartens und ihre Populationen regulieren sich im Laufe der Zeit ganz von selbst.

Für mich gibt es keine "Schädlinge", alle sind ein Teil vom Ganzen und gehören dazu. Wenn man die Natur mitgärtnern lässt, lebt es sich viel gelassener und man hat weniger Stress. Auch Ameisen in Pflasterfugen, Blumenkübeln und im Hochbeet bekämpfe ich nicht, sie schaden den Pflanzen in keiner Weise, vom Pflaster wird einfach gelegentlich der Sand wieder weggefegt. In Deutschland gibt es über 100 verschiedene Ameisenarten, manche davon stehen unter Naturschutz und dürfen gar nicht bekämpft werden, auch die Ameisen sind vom Insektensterben betroffen. Ich liebe es sie zu beobachten, besonders wenn der Tag gekommen ist, an dem die geflügelten Ameisen in den Himmel aufbrechen, dieses Naturschauspiel lässt jedes Jahr mein Herz höher schlagen.

 

Wer Obst und Gemüse anbaut, kann sehr von den Prinzipien der Permakultur profitieren, die intelligente Lösungen bietet, um mit der Natur zu gärtnern, und Nützlinge in den Garten zu locken.

 


 

Was ich nicht (mehr) in einen pflegeleichten Garten pflanzen würde

 

  • Rasen natürlich
  • Schnitthecken aus Gehölzen, die ohne Schnitt zu groß werden wie Hainbuche, Feldahorn, Thuja, Eibe, Kirschlorbeer oder Beeteinfassungen und Formgehölze aus Buchsbaum und ähnlichen Pflanzen.
  • Rosen (außer robuste Wildrosen): Viele Rosen müssen geschnitten werden und sind krankheitsanfällig.
  • Hortensien: Ich habe mehrere Sorten Hortensien im Garten, aber ich verschenke nun einige Exemplare, weil sie im Sommer zu oft schlapp herunterhängen und häufig gegossen werden müssen. Auf Ebay Kleinanzeigen finden sich dankbare Abnehmer für angeschlagene Pflanzen, die wieder aufgepäppelt werden müssen. Man muss die Pflegefälle oft nicht mal selbst ausgraben, das erledigen die Beschenkten.
  • Stauden, die angebunden werden müssen, weil sie sonst umfallen oder die gern von Schnecken gefressen werden wie Pfingstrosen, Rittersporn oder Lupinen.
  • Typische Baumarkt-Saisonpflanzen, die meist weder langlebig, noch robust sind und nicht winterharte oder kurzlebige Pflanzen wie Sommerblumen, Dahlien oder Stiefmütterchen. 

 


 

Wie lege ich einen pflegeleichten Garten ohne Rasen an?

 

Wenn Du Deinen Garten neu anlegen oder umgestalten möchtest, ist es sinnvoll zuerst Deinen Garten genau zu beobachten. Wohin scheint wie lange die Sonne? Wie trocken oder wie nass ist der Boden an welchem Ort? Ist die Erde sandig, kalkhaltig, humusreich oder lehmig (Zeigerpflanzen oder pH-Teststreifen können Dir bei der Analyse helfen)? Welche Pflanzen wachsen dort bereits gut? Welche Temperaturen herrschen in den verschiedenen Gartenbereichen vor? Du wirst staunen, wie groß die unterschiedlichen Kleinklimaverhältnisse selbst in kleinen Gärten sein können. Das Beobachten und Analysieren der Gegebenheiten ist ein sehr wichtiger Schritt für den Du Dir Zeit nehmen solltest.

 

Als Nächstes kannst Du einen Plan zeichnen und überlegen, wo Wege verlaufen sollten, damit Du durch den Garten wandeln und alle Ecken genießen kannst. In meinem 600m² großen Garten verlaufen Wege in einem Abstand von ca. 4 Metern zueinander, dieses Wegenetz erlaubt es mir alle Gartenbereiche auch ohne betretbaren Rasen auszukosten.

 

Plane mehrere Sitzplätze bzw. Liegeplätze in der Sonne und im Schatten ein (zu den Tageszeiten in denen der Garten meist von Dir genutzt wird), damit Du an heißen Tagen den Garten im Schatten genießen und an kühlen Frühlings- und Herbsttagen wärmende Sonnenstrahlen tanken kannst. Als Sitzplatz dienen sowohl Terrassen (in meinem Garten gibt es 3 Terrassen), als auch eine am Wegesrand aufgestellte Gartenbank oder ein bequemer Gartenstuhl.

 

Füge Deinem Plan Sichtschutzgehölze und Hausbäume hinzu. Teste ihre Position im Garten, indem Du die Bäumchen vor dem Pflanzen am gewünschten Platz aufstellst und von allen Sitzplätzen aus anschaust, Du kannst den Baum auch in Fotos Deines Gartens einzeichnen, um Dir vorzustellen, wie er ausgewachsen aussehen wird. Stelle Dir vor, wohin der Schatten fallen wird, wenn die Gehölze ausgewachsen sind und zeichne dies in Deinen Plan ein, um langfristig die richtigen Bodendecker unter den Gehölzen planen zu können. Beachte die vorgeschriebenen Abstände von Gehölzen zu Nachbargrundstücken (siehe Nachbarschaftsrecht), dafür solltest Du nachlesen wie groß der Baum oder Strauch, den Du pflanzt, maximal werden kann, daraus ergibt sich, wie weit das Gehölz vom Nachbar entfernt stehen muss.

 

Wenn Du die Licht- und Bodenverhältnisse Deines Gartens kennst, kannst Du Stauden und Gehölze auswählen, die in Deinem Garten gut gedeihen können. Lasse Dich nicht von dem verführen, was im Gartenhandel gerade schön aussieht, sondern plane vor dem Einkauf, welche Pflanzen wirklich für Deinen Garten geeignet sind, damit Du später keine pflanzlichen Pflegefälle ständig zu umsorgen hast. Ich habe viele meiner Pflanzen in speziellen Staudengärtnereien gekauft oder online bestellt, im Gartenhandel und in Baumärkten bekommt man oft nicht die gewünschten Sorten. Vorsicht ist bei Ersatzpflanzen geboten, die oft angeboten werden, wenn die gewünschte Sorte nicht vorrätig ist, die Ersatzpflanzen haben andere Eigenschaften als die gewünschte Pflanze und sind oft weniger pflegeleicht. Anfangs kaufte ich z.B. andere Storchschnabel-Arten, als die ursprünglich geplanten, weil sie mir als Ersatz angeboten wurden. Der Ersatzstorchschnabel wuchs jedoch nicht bodendeckend und konnte Wildkräuter nicht verdrängen, zudem säte er sich an verschiedenen Stellen selbst aus und war somit nicht sonderlich pflegeleicht.

 

Wenn Du Deinen Plan fertig hast, beginne damit, in Deinem Tempo zuerst die Sichtschutzgehölze, sowie Bäume zu pflanzen und die Wege und Sitzplätze anzulegen. Beachte wie breit die Sichtschutz-Sträucher einmal werden können und pflanze sie nicht zu dicht. Mit 2 Meter Abstand sehen Sichtschutzhecken anfangs furchtbar kahl und leer aus, aber die Sträucher werden nicht so klein bleiben (ich selbst habe anfangs, trotz Gartenplan, Sträucher viel zu dicht gepflanzt und habe die überzähligen Sträucher später wieder ausgegraben und verschenkt).

Falls Erdarbeiten nötig sind, z.B. um ein Gefälle anzugleichen, sollten diese möglichst vor den ersten Pflanzungen fertiggestellt werden.

Konzentriere Dich danach auf einzelne Bereiche/Beete und pflanze dort zuerst die höheren Pflanzen, wie kleinere Blühsträucher oder größere Stauden und setzte zuletzt die niedrigen Bodendeckerpflanzen ringsherum. Du kannst Stauden selbst vermehren, um Kosten zu sparen und größere Flächen bepflanzen zu können.

 

Säe dort wo Du noch nichts bepflanzt hast, einjährige Gründüngung aus, damit Du Dir Zeit lassen kannst und die Wildkräuter nicht schneller wachsen, als Du gärtnern kannst. Auf diese Weise habe ich mich über Jahre hinweg, Beet für Beet voran gearbeitet und meinen Garten mit immer mehr Bodendeckern immer pflegeleichter werden lassen.

 


 

Simones Tipps

 

Meine liebe Freundin Simone hat Landschaftsarchitektur studiert, sowie als Landschaftsgärtnerin gearbeitet und leidet wie ich unter ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/Chronic Fatigue Syndrom). Als Gartenexpertin, die von chronischer Krankheit betroffen ist, hat Simone mir wertvolle Anregungen beim Schreiben dieses Artikels gegeben, einige der oben erwähnten Pflanzen hätte ich ohne Simone ganz vergessen. Simone hat weitere Tipps für einen pflegeleichten Garten:

 

Akelei, begrünte Fugen (Fotos von Simone) und heilsame Walderdbeeren

 

Simone betont ebenfalls, wie wichtig der richtige Standort einer Pflanze ist, damit diese pflegeleicht wachsen kann. Außerdem empfiehlt sie essbare Wildpflanzen, z. B. Sträucher wie Holunder, Kornelkirsche oder Wildrose, die ohne Zutun wachsen und essbares liefern.

 

Auch sie rät zur Permakultur, wenn man Lebensmittel selbst anbauen möchte, also zu einer Vielzahl verschiedener Pflanzen in allen Höhen-Ebenen des Gartens, wie niedrige Pflanzen am Boden, darüber Sträucher, Bäume und Kletterpflanzen, für einen größeren Ertrag. Den gemeinsamen Anbau von Pflanzen in Mischkultur, die sich gegenseitig im Wachstum unterstützen wie Tomate und Knoblauch oder Karotte und Zwiebel befürwortet sie sehr.

 

Der Boden solle im Garten nicht unbedeckt sein, statt dessen können Beerensträucher mit leckeren, pflegeleichten Walderdbeeren als Bodendecker unterpflanzt werden, so könne man mehr ernten und habe weniger Arbeit mit Unkrautjäten.

 

Auch Simone mag den Bienenfreund Phacelia als Gründüngung oder eine Kombination verschiedener Gründüngungspflanzen, die dem Boden dann auf unterschiedlichste Weise helfen, indem einige Pflanzen Stickstoff im Boden anreichern, während andere mit ihren kräftigen Pfahlwurzeln den Boden lockern und gleichzeitig als Mischung hübsch bunt aussehen.

 

Simones pflegeleichte Lieblings-Wildrose ist die Rotblättrige Rose, Rosa glauca, die bei ihr an der Hofeinfahrt wächst, sie mag die hübschen, rosa Blüten mit weißer Mitte auf bläulichem Laub und rötlichen Trieben. Auch die Apfelrose empfiehlt Simone als attraktiven Dauerblüher.

 

Neben den von mir erwähnten Storchschnabelarten möchte Simone uns ihren Liebling, den Storchschnabel der Sorte 'Rozanne' (Geranium wallichianum 'Rozanne') ans Herz legen, von dem auch ich schon viel Positives gelesen habe. Er wächst laut Simone nicht flächig, aber so stark, dass eine Pflanze ausreicht, um einen ganzen Quadratmeter Boden abzudecken und dabei von Mai bis zum Frost durchblüht. Die lila Storchschnabelsorte 'Vital' (Geranium ibericum ‚Vital‘) beschreibt Simone sogar als so wüchsig, dass sie gegen Giersch ankommt.

 

Simone begrünt Pflasterfugen mit Pflanzenstecklingen von Mauerpfeffer (Sedum album 'Coral carpet'), Dachwurz oder Teppichthymian. Man brauche nur ein Pflänzchen zu kaufen und könne die Triebe abschneiden und in die feuchten Pflasterfugen stecken (mit einem Zahnstocher vorher ein Loch bohren), sie bewurzeln von allein. Den Teppichtymian steckt Simone im Herbst oder im feuchten Frühjahr in die Fugen, damit er nicht vertrocknet, bevor er angewurzelt ist. Bohnenkraut ist ihr Liebling am Wegesrand, das sich dort selbst in den Pflasterritzen aussät.

 

Tonige oder lehmige Erde könne bei Trockenheit sehr hart werden und die Arbeit erschweren. Pflanzen setzen, Beikräuter jäten oder sonstige Arbeiten im Erdboden empfiehlt Simone nur, wenn der Boden feucht und weich ist, dann kosten solche Arbeiten weniger Kraft.

 

Unter Gehölzen mag sie heilsamen Bärlauch als Bepflanzung, der sich nach dem Frühjahr, bis zur nächsten Saison wieder in den Boden zurückzieht. Obst-Spindeln, also Obstbäume, die so veredelt wurden, dass sie klein bleiben und ohne Leiter beerntet werden können, gefallen ihr sehr gut, die Pflege dieser Gehölze schaffe sie in ihrem Zustand und man könne durch die platzsparende Größe der Obstbäume gleich mehrere verschiedene Obstsorten auf wenig Raum anbauen.

 

Simone gefallen auch Pflanzen, die sich selbst im Garten aussäen und verwildern wie Purpur-Lein, Akelei, Borretsch, Ringelblume, Nachtviole oder Silberblatt. So verändere sich der Garten jedes Jahr und es sei für sie immer ein schönes Überraschungspaket die Entwicklung des Gartens zu beobachten. Die überschüssigen Pflanzen ließen sich leicht aus der Erde ziehen.

 

Zum Pflanzen von Sichtschutz-Gehölzen an der Gartengrenze kennt Simone eine praktische Faustregel, die dabei hilft den richtigen Abstand zum Nachbarn einzuhalten. Laut der Faustregel kann man davon ausgehen, dass ein Strauch ungefähr so breit wird, wie er hoch wird (mit Ausnahmen), die Hälfte dieser Breite gibt dann den Abstand zur Gartengrenze vor.

Beispiel: Ein Busch der 2m hoch werden kann, wird auch ungefähr 2m breit werden, also sollte der Stamm des Buschs mit 1m Abstand zur Gartengrenze gepflanzt werden.

 


Dieser Artikel wurde zuletzt am 27.7.2022 überarbeitet und ergänzt.